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Mundhygiene für Babys & Kleinkinder: Ein Leitfaden für die zahnärztliche Praxis (2025)

Juni. 13, 2025 / Kinderzahnheilkunde

Adorable toddler biting a wooden crib rail, showcasing innocence and curiosity indoors.

Als (angehende) Zahnärztin oder Zahnarzt ist die Beratung junger Eltern zur Mundgesundheit ihrer Kinder eine zentrale Aufgabe. Schon ab der Geburt werden die Weichen für gesunde Zähne gestellt. Gerade die frühe Mundhygiene und die korrekte Fluoridanwendung werfen oft Fragen auf. Dieser Artikel fasst das Wichtigste zusammen, um Eltern kompetent beraten zu können.

Warum Mundhygiene ab Geburt?

Auch wenn noch keine Zähne sichtbar sind, ist die Mundhöhle nicht keimfrei. Eine sanfte Reinigung von Anfang an hat mehrere Vorteile:

  • Entfernung von Bakterien und Belägen: Reduziert die Keimzahl auf der Schleimhaut.
  • Gewöhnung: Das Baby gewöhnt sich frühzeitig an Manipulationen im Mund, was das spätere Zähneputzen erleichtert.
  • Routine etablieren: Mundpflege wird von Beginn an Teil des täglichen Ablaufs.

Empfehlung für Eltern (vor dem Zahndurchbruch): Kieferkämme und Zunge 1x täglich sanft mit einem sauberen, feuchten Baumwolltuch, einem Wattestäbchen oder einer speziellen Fingerzahnbürste aus Silikon reinigen.

Zahnpflege ab dem ERSTEN Zahn: Sofort starten!

Sobald der erste Milchzahn durchbricht (meist mit ca. 6 Monaten), beginnt das eigentliche Zähneputzen:

  • Häufigkeit: 2x täglich (morgens nach dem Frühstück, abends vor dem Schlafengehen).
  • Zahnbürste: Eine weiche Babyzahnbürste mit sehr kleinem Kopf und rutschfestem Griff verwenden.
  • Putztechnik: Anfangs genügen sanfte Hin- und Her- oder Kreisbewegungen auf allen sichtbaren Flächen. Später (wenn das Kind kooperiert) zur KAI-Systematik (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen) übergehen. Wichtig: Eltern müssen die Zähne ihres Kindes bis ins Grundschulalter (ca. 8 Jahre) täglich gründlich nachputzen! Interdentalpflege ist erst bei geschlossenem Zahnkontakt nötig.

Fluoridierung: Der aktuelle Konsens (EITHER/OR!)

Fluorid ist der wichtigste Wirkstoff zur Kariesprävention. Die aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien (z.B. DGKiZ, Konsenspapier) empfehlen für Säuglinge und Kleinkinder eine der folgenden beiden Methoden zur Fluoridierung – nicht beide gleichzeitig, um das Risiko einer Dentalfluorose zu minimieren:

OPTION 1 (Bevorzugt empfohlen): Fluoridhaltige Kinderzahnpasta (1000 ppm Fluorid)

  • Ab dem 1. Zahn bis zum 2. Geburtstag: 2x täglich eine reiskorngroße Menge (ca. 0,125 g) verwenden.
  • Vom 2. bis zum 6. Geburtstag: 2x täglich eine erbsengroße Menge (ca. 0,25 g) verwenden.
  • Hinweis: In diesem Fall sollte der Kinderarzt Vitamin D ohne zusätzliches Fluorid verordnen.

OPTION 2: Fluoridfreie/Fluoridarme Zahnpasta (< 500 ppm) + Fluoridtabletten

  • Voraussetzung: Der Kinderarzt verordnet eine Kombinationstablette aus Vitamin D und Fluorid (z.B. D-Fluoretten).
  • Konsequenz: Dann muss zum Zähneputzen eine Zahnpasta ohne oder mit sehr geringem Fluoridgehalt (< 500 ppm) verwendet werden.
  • Wichtig: Diese Option wird heute seltener empfohlen, da die lokale Wirkung der Fluoridzahnpasta als effektiver gilt und das systemische Gabe über Tabletten das Fluoroserisiko bei nicht korrekter Anwendung (z.B. zusätzliche fluoridhaltige Zahnpasta) erhöht.

Beratungsschwerpunkt: Klären Sie die Eltern über diese „Entweder-Oder“-Regelung auf. Fragen Sie nach der Vitamin-D-Prophylaxe durch den Kinderarzt und empfehlen Sie die dazu passende Zahnpasta-Option. Dokumentieren Sie die gewählte Fluoridierungsstrategie.

Ernährungslenkung: Zucker vermeiden

  • Stillen: Ist ideal für Ernährung und Kieferentwicklung.
  • Nuckelflaschenkaries (Nursing Bottle Caries): Dringend warnen vor:
    • Dauerhaftem Nuckeln an Flaschen mit zuckerhaltigen Getränken (Säfte, Tees, Schorlen, gesüßte Milch).
    • Einschlafflaschen mit anderem Inhalt als Wasser. Auch Milch enthält Zucker (Laktose)!
  • Beikost: Zuckerarme Ernährung bevorzugen, auf zugesetzten Zucker in Breien/Snacks achten. Wasser oder ungesüßten Tee als Durstlöscher anbieten.

Der erste Zahnarztbesuch & die Früherkennungsuntersuchungen (FU)

  • Erster Besuch: Idealweise mit Durchbruch des ersten Zahnes oder spätestens bis zum ersten Geburtstag. Dieser Termin dient dem Kennenlernen, der Risikobewertung und der Elternberatung.
  • FU-Programm der GKV: Nutzen Sie das etablierte Programm der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (FU), das im gelben Kinderuntersuchungsheft dokumentiert wird:
    • FU1a, FU1b, FU1c: Zwischen dem 6. und 33. Lebensmonat (Zeitfenster um U5, U6, U7).
    • FU2: 3x möglich zwischen dem 34. und 72. Lebensmonat (Zeitfenster um U7a, U8, U9).
    • BEMA FU Fl: 4x Applikation von Fluoridlack zwischen 6. und 33. Lm. möglich.
    • BEMA FU Pr: 2x praktische Anleitung zur Mundhygiene zw. 21. und 33. Lm. möglich.
  • Inhalt der FU: Inspektion, Kariesrisikobewertung, Ernährungs-/Mundhygieneberatung (siehe oben).

Zusätzliche Tipps für die Elternberatung

  • Vorbildfunktion: Eltern sollten selbst auf gute Mundhygiene achten.
  • Keine Keimübertragung: Schnuller oder Löffel des Babys nicht ablecken.
  • Spielerischer Zugang: Zähneputzen mit Liedern oder Reimen positiv gestalten.
  • Zahnen: Beschwerden durch kühle Beißringe lindern, keine zuckerhaltigen Zahnungshilfen verwenden. Auf gute Hygiene auch während des Zahnens achten.
  • Geduld: Dranbleiben, auch wenn das Kind nicht immer kooperiert.

Fazit

Die Weichen für eine lebenslange Mundgesundheit werden im Säuglings- und Kleinkindalter gestellt. Als Zahnärztin oder Zahnarzt haben Sie die wichtige Aufgabe, Eltern frühzeitig und korrekt über Mundhygiene, zahngesunde Ernährung und die entscheidende Rolle der richtigen Fluoridprophylaxe (Tablette ODER Zahnpasta!) aufzuklären. Nutzen Sie das etablierte FU-Programm und das gelbe Kinderuntersuchungsheft als Instrumente für eine erfolgreiche Prävention von Anfang an.

Quellen:

  • Handlungsempfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter: Gemeinsame Empfehlung verschiedener Fachgesellschaften und Institutionen (z.B. DGKiZ, DGZMK, KZBV, BZÄK, DAJ etc.). (Aktuelle Version suchen, z.B. über DGKiZ oder Netzwerk Gesund ins Leben).
  • Richtlinie über Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkrankungen bei Kindern unter 6 Jahren (Früherkennungs-Richtlinie): G-BA. (https://www.g-ba.de/richtlinien/43/)
  • Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ): Fachinformationen und Elternratgeber. (https://www.dgkiz.de)
  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): Informationen zum FU-Programm und BEMA-Abrechnung. (Suche: „KZBV Früherkennung Kinder“)
  • Bundeszahnärztekammer (BZÄK): Patienteninformationen. (https://www.bzaek.de)
  • Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH): Regionale Informationen und Materialien. (Website der LAGH suchen)
  • Informationen der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen (KZVH).

Category: Kinderzahnheilkunde

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