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Rote Läsionen der Mundschleimhaut

Apr.. 28, 2025 / Differentialdiagnose lernen

Herausforderung & Relevanz: Rote Veränderungen der Mundschleimhaut (Erytheme, Erosionen) sind oft unspezifische Zeichen einer Entzündung oder Atrophie. Sie können jedoch auch auf Gefäßveränderungen, Infektionen oder – besonders wichtig – auf hochgradig präkanzeröse Läsionen wie die Erythroplakie hinweisen. Eine sorgfältige Differenzierung ist für die richtige Therapie und Prognose entscheidend.

Häufige Differenzialdiagnosen: Unspezifische Entzündung/Mukositis (mechanisch, thermisch, chemisch), Erythroplakie, Oraler Lichen Planus (erosiv/atrophisch), Candidose (erythematös/atrophisch, Prothesenstomatitis, Cheilitis angularis), Vaskuläre Läsionen (Hämangiom, Varix, Teleangiektasie), Allergische Reaktion, Geographische Zunge (Lingua geographica), Kaposi-Sarkom (bei HIV), Mukositis bei Chemo-/Strahlentherapie, Vitaminmangel (z.B. B12, Eisen -> atrophische Glossitis).

Systematischer Vergleich (Deskriptiv):

Unspezifische Entzündung/Mukositis:
Dies ist oft eine Reaktion auf einen identifizierbaren lokalen Reiz (z.B. eine scharfe Zahnkante, eine schlecht sitzende Prothese, zu heiße Speisen). Die Schleimhaut erscheint diffus oder lokalisiert gerötet, eventuell leicht geschwollen und kann schmerzhaft sein. Manchmal liegt gleichzeitig eine Ulzeration vor. Nach Beseitigung des Reizes heilt die Läsion normalerweise ab.

Erythroplakie:
!!! Höchstes Malignitätsrisiko aller oralen Präkanzerosen !!! Klinisch zeigt sich eine leuchtend rote, oft samtartige, meist scharf begrenzte Makula oder Plaque, die nicht abwischbar ist und keiner anderen Diagnose zugeordnet werden kann. Sie ist typischerweise asymptomatisch, was die Früherkennung erschwert. Prädilektionsstellen sind der Mundboden, der weiche Gaumen und der Zungenrand. Jede Erythroplakie erfordert eine sofortige Biopsie! Histologisch findet sich oft bereits ein Carcinoma in situ oder ein invasives Plattenepithelkarzinom.

Oraler Lichen Planus (erosiv/atrophisch):
Siehe auch Abschnitte zu Ulzerationen und weißen Läsionen. Präsentiert sich als diffuse oder umschriebene, oft leuchtend rote, brennende oder schmerzhafte Areale. Die Schleimhaut kann dünn (atrophisch) erscheinen. Ein wichtiger diagnostischer Hinweis sind oft gleichzeitig vorhandene weiße, netzartige Wickham-Streifen in der Umgebung oder an anderen Lokalisationen (z.B. Wangenschleimhaut). Der Verlauf ist chronisch-rezidivierend. Zur Diagnosesicherung, v.a. bei rein roten Formen, ist oft eine Biopsie mit direkter Immunfluoreszenz (DIF) notwendig.

Candidose (erythematös/atrophisch):
Manifestiert sich als glatte, rote, oft brennende Schleimhaut. Häufig nach Antibiotika- oder Kortisontherapie, bei Xerostomie, Diabetes mellitus, unter Prothesen oder bei Immunschwäche. Spezielle Formen:

  • Prothesenstomatitis: Scharf auf den von der Prothese bedeckten Bereich begrenzte Rötung des Gaumens oder Kieferkamms.
  • Atrophische Glossitis: Der Zungenrücken erscheint rot, glatt, die Zungenpapillen sind atrophisch.
  • Cheilitis angularis (Perlèche): Rötung, Fissuren (Rhagaden) und Krustenbildung in den Mundwinkeln (oft Mischinfektion mit Bakterien).

Diagnose erfolgt klinisch, durch mikroskopischen Nachweis (Abstrich) und/oder Kultur sowie durch das Ansprechen auf eine antimykotische Therapie.

Vaskuläre Läsionen:
Erscheinen meist bläulich-rot. Hämangiome oder Varizen sind weiche, oft seit längerem bestehende Gefäßkonvolute, die bei Druck oft blasser werden oder sich entleeren (positive Diaskopie). Teleangiektasien sind kleine, punkt- oder strichförmige Gefäßerweiterungen, die z.B. bei Morbus Osler (Hereditäre Hämorrhagische Teleangiektasie) auftreten.

Kaposi-Sarkom:
Ein mit dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8) assoziierter Tumor, der fast ausschließlich bei Immunschwäche (v.a. fortgeschrittenem HIV/AIDS) auftritt. Typisch sind rötlich-livide bis bräunliche Flecken, Papeln oder Knoten, oft multipel, bevorzugt am harten Gaumen und an der Gingiva. Eine Biopsie ist zur Diagnosesicherung erforderlich.

Geographische Zunge (Lingua geographica / Exfoliatio areata linguae):
Eine häufige, harmlose Anomalie unklarer Ursache. Charakteristisch ist ein landkartenartiges Muster auf dem Zungenrücken mit roten, glatten (depapillierten) Arealen, die von einem leicht erhabenen, weißlichen Randsaum umgeben sind. Das Muster ist typischerweise **migrierend**, d.h., es verändert sich über Tage oder Wochen. Meist asymptomatisch, kann aber gelegentlich ein leichtes Brennen, v.a. bei Kontakt mit scharfen oder sauren Speisen, verursachen. Die Diagnose erfolgt klinisch. Eine Therapie ist nicht notwendig.

Wichtige Hinweise & Fallstricke:

  • Erythroplakie ist ein absolutes Alarmsignal und erfordert immer eine sofortige Biopsie! Sie hat ein viel höheres Malignitätsrisiko als die Leukoplakie.
  • Rein rote Formen des Lichen Planus sind klinisch oft schwer von anderen Entzündungen zu unterscheiden – hier hilft die Biopsie mit DIF.
  • Eine glatte, rote, brennende Zunge (atrophische Glossitis) kann auch auf einen Nährstoffmangel hinweisen (Eisen, Vitamin B12, Folsäure) – ggf. an eine Blutuntersuchung denken.
  • Bei Prothesenstomatitis muss nicht nur der Patient antimykotisch behandelt, sondern auch die Prothese sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden.

Mögliche Bildquellen: Klinische Fotos der verschiedenen roten Läsionen (Erythroplakie!, erosiver Lichen, Prothesenstomatitis, Lingua geographica, Kaposi-Sarkom). Histologische Bilder (Erythroplakie/Karzinom, Lichen, Kaposi). PAS-gefärbter Abstrich mit Candida-Hyphen.

Category: Differentialdiagnose lernen

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