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Artikel 2: Das Handwerkszeug – Grundlagen für erfolgreiche Patientengespräche

Apr.. 28, 2025 / Kommunikation lernen

Nachdem wir in Artikel 1 geklärt haben, warum gute Kommunikation in der Zahnarztpraxis so entscheidend ist, widmen wir uns nun dem Wie. Erfolgreiche Gespräche mit Patienten sind kein Zufall, sondern basieren auf erlernbaren Techniken und einer bewussten Haltung. Dieser Artikel stellt Ihnen das grundlegende Handwerkszeug vor – die verbalen und nonverbalen Fähigkeiten, die Sie für eine vertrauensvolle und effektive Kommunikation benötigen.

A. Verbale Kommunikation – Worauf es ankommt

Die Wahl Ihrer Worte und die Art, wie Sie das Gespräch führen, haben einen großen Einfluss darauf, wie gut Sie verstanden werden und wie sich der Patient fühlt.

  1. Klare und verständliche Sprache:
    • Vermeiden Sie unnötigen Fachjargon! Auch wenn Begriffe wie „mesial“, „approximal“ oder „apikale Ostitis“ für Sie selbstverständlich sind – für die meisten Patienten sind sie es nicht.
    • Übersetzen Sie Fachbegriffe in einfache, bildhafte Sprache (z.B. „Entzündung an der Wurzelspitze“ statt „apikale Parodontitis“, „Zahnfleischtasche“ statt „parodontaler Knochendefekt“).
    • Verwenden Sie kurze, klare Sätze. Machen Sie Pausen.
    • Wichtig: Fragen Sie aktiv nach, ob der Patient alles verstanden hat („Ist das soweit verständlich für Sie?“, „Haben Sie dazu noch Fragen?“). Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Patienten von sich aus nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen (viele trauen sich nicht!).
  2. Aktives Zuhören:
    • Das ist mehr als nur nicht zu unterbrechen! Aktives Zuhören bedeutet, sich voll auf den Patienten zu konzentrieren und zu versuchen, seine Botschaft (sowohl die sachliche als auch die emotionale) wirklich zu verstehen.
    • Techniken:
      • Volle Aufmerksamkeit schenken (keine Ablenkungen).
      • Nonverbale Signale des Zuhörens senden (nicken, Blickkontakt, zugewandte Haltung).
      • Kernaussagen mit eigenen Worten zusammenfassen („Habe ich Sie richtig verstanden, dass Ihnen vor allem wichtig ist, dass…?“).
      • Bei Unklarheiten gezielt nachfragen („Können Sie das noch etwas genauer beschreiben?“).
      • Gefühle spiegeln (siehe Empathie).
    • Ziel: Der Patient fühlt sich ernst genommen und verstanden. Sie erhalten umfassendere und präzisere Informationen.
  3. Fragetechniken gezielt einsetzen:
    • Offene Fragen (W-Fragen): Beginnen mit „Was“, „Wie“, „Wann“, „Warum“, „Beschreiben Sie mal…“. Sie regen den Patienten zum Erzählen an und liefern viele Informationen. Ideal für die Anamnese oder um Sorgen und Erwartungen zu ergründen (z.B. „Was genau beunruhigt Sie an der Behandlung?“, „Wie stellen Sie sich das ideale Ergebnis vor?“).
    • Geschlossene Fragen (Ja/Nein-Fragen): Dienen dazu, spezifische Informationen zu erhalten oder etwas zu bestätigen (z.B. „Nehmen Sie regelmäßig Medikamente?“, „Haben Sie Schmerzen, wenn Sie auf den Zahn beißen?“).
    • Vermeiden Sie Suggestivfragen: Fragen, die die Antwort schon nahelegen (z.B. „Sie putzen doch sicher zweimal täglich die Zähne?“), können den Patienten unter Druck setzen und zu unaufrichtigen Antworten führen.
  4. Empathie ausdrücken:
    • Empathie bedeutet Mitgefühl und die Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt des anderen hineinzuversetzen und dies auch zu zeigen. Es heißt nicht, dass Sie allem zustimmen müssen, aber dass Sie die Gefühle des Patienten anerkennen.
    • Beispiele für empathische Formulierungen:
      • „Ich kann verstehen, dass Sie vor diesem Eingriff nervös sind.“
      • „Das klingt sehr unangenehm, was Sie da beschreiben.“
      • „Ich sehe, dass Ihnen dieses Thema Sorgen macht.“
    • Empathie baut Vertrauen auf und erleichtert den Umgang mit schwierigen Emotionen wie Angst oder Schmerz.
  5. Strukturierte Gesprächsführung:
    • Auch ein Patientengespräch braucht einen roten Faden, besonders wenn es um komplexe Themen wie eine Behandlungsplanung geht.
    • Struktur hilft Ihnen und dem Patienten, den Überblick zu behalten.
    • Elemente einer guten Struktur:
      • Einleitung: Gesprächsziel klären („Wir besprechen heute die Ergebnisse der Untersuchung und die möglichen Therapieoptionen.“).
      • Hauptteil: Informationen vermitteln, Optionen diskutieren, Fragen beantworten.
      • Zusammenfassung: Wichtigste Punkte und Vereinbarungen am Ende nochmals kurz wiederholen („Wir haben also vereinbart, dass…“).
      • Abschluss: Nächste Schritte klären, Verabschiedung.

B. Nonverbale Kommunikation – Mehr als tausend Worte

Was Sie nicht sagen, ist oft genauso wichtig – oder sogar wichtiger – als das, was Sie sagen. Ihre Körpersprache und Ihr Auftreten senden ständig Signale.

  1. Körpersprache:
    • Nehmen Sie eine offene, zugewandte Haltung ein (nicht die Arme verschränken).
    • Setzen Sie sich möglichst auf Augenhöhe mit dem Patienten (besonders bei Beratungsgesprächen, nicht von oben herab behandeln).
    • Leichte Vorwärtsneigung signalisiert Interesse.
    • Vermeiden Sie nervöse Gesten (z.B. mit dem Stift spielen, unruhiges Wippen).
  2. Augenkontakt:
    • Halten Sie einen freundlichen, angemessenen Blickkontakt. Das signalisiert Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit und baut Vertrauen auf.
    • Vermeiden Sie es, den Patienten anzustarren oder den Blick ständig abzuwenden (wirkt unsicher oder desinteressiert).
  3. Mimik und Gestik:
    • Ein freundliches Lächeln (auch hinter dem Mundschutz sichtbar an den Augen!) wirkt einladend und entspannend.
    • Ihre Mimik sollte mit Ihren Worten übereinstimmen (Kongruenz).
    • Ruhige, unterstützende Gesten können das Gesagte unterstreichen. Vermeiden Sie hektische oder abwehrende Gesten.
    • Nicken signalisiert Verständnis und Ermutigung.
  4. Stimme und Tonfall:
    • Sprechen Sie ruhig, klar und deutlich.
    • Passen Sie die Lautstärke an die Situation an.
    • Ein freundlicher, warmer Tonfall wirkt beruhigend und sympathisch.
    • Eine moderate Sprechgeschwindigkeit mit Pausen erleichtert dem Patienten das Zuhören und Verstehen.
  5. Umgang mit Distanz und Nähe:
    • Respektieren Sie den persönlichen Raum des Patienten. Die zahnärztliche Behandlung erfordert zwar Nähe, aber im Gespräch sollten Sie eine angemessene professionelle Distanz wahren.
    • Berührungen (z.B. Hand auf die Schulter legen) nur sehr bewusst und zurückhaltend einsetzen, wenn es zur Situation passt und der Patient signalisiert, dass es in Ordnung ist (kann sonst als übergriffig empfunden werden!).

C. Rapport aufbauen – Der erste Eindruck zählt

Der „Rapport“ bezeichnet eine gute, vertrauensvolle Verbindung zwischen Ihnen und dem Patienten. Er bildet sich oft schon in den ersten Momenten.

  • Freundliche Begrüßung: Mit Namen ansprechen, sich selbst vorstellen (falls noch nicht bekannt).
  • Angenehme Atmosphäre: Ein Lächeln, eine ruhige Ausstrahlung.
  • Kurzer Small Talk (situationsabhängig): Kann helfen, das Eis zu brechen, sollte aber nicht aufgesetzt wirken oder zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Pünktlichkeit: Lässt den Patienten Wertschätzung spüren.
  • Aufmerksamkeit: Dem Patienten das Gefühl geben, dass er jetzt im Mittelpunkt steht.

Fazit

Aktives Zuhören, klare Sprache, Empathie und eine bewusste nonverbale Kommunikation sind die Grundpfeiler für erfolgreiche Patientengespräche. Diese Fähigkeiten sind nicht angeboren, sondern können und müssen geübt werden. Betrachten Sie jedes Gespräch als eine Gelegenheit zur Verbesserung.

Im nächsten Artikel sehen wir uns an, wie Sie diese Grundlagen in den verschiedenen Phasen des Behandlungsprozesses – vom Erstkontakt bis zur Nachsorge – konkret anwenden können.

Category: Kommunikation lernen

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