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Odontogener vs. Nicht-Odontogener Schmerz

Apr.. 28, 2025 / Differentialdiagnose lernen

Herausforderung & Relevanz: Eine der häufigsten und wichtigsten Unterscheidungen in der zahnärztlichen Praxis! Fehldiagnosen können zu unnötigen, irreversiblen zahnärztlichen Behandlungen führen (z.B. Endodontie an gesunden Zähnen) oder die rechtzeitige Diagnose und Therapie einer ernsten nicht-odontogenen Erkrankung (z.B. Sinusitis, Neuralgie, kardialer Schmerz, Tumor) verzögern.

Häufige Differenzialdiagnosen:

  • Odontogen (vom Zahn ausgehend): Pulpitis (reversibel/irreversibel), Apikale Parodontitis (symptomatisch/asymptomatisch), Dentinhypersensibilität, Perikoronitis (Dentitio difficilis), Parodontalabszess, Cracked Tooth Syndrome.
  • Nicht-Odontogen: Myofaszialer Schmerz (TMD), Arthralgie/Arthritis des Kiefergelenks (TMD), Sinusitis maxillaris, Neuropathischer Schmerz (z.B. Trigeminusneuralgie, atypischer odontogener Schmerz, Post-Zoster-Neuralgie), Kardialer Schmerz (ausstrahlend!), Cluster-Kopfschmerz, Migräne, Spannungskopfschmerz, Otitis, Psychogener Schmerz.

Systematischer Vergleich (Fokus auf häufige Nicht-Odontogene DDx):

MerkmalOdontogener Schmerz (typisch pulpal/apikal)Myofaszialer Schmerz (TMD)TrigeminusneuralgieSinusitis Maxillaris
Anamnese/ SymptomeSchmerz oft gut lokalisierbar (Ausnahme: frühe Pulpitis), Provozierbar durch dentale Reize (Temperatur, Aufbiss, Süß), oft pochend/anhaltend (irrevers. Pulpitis/apikal), nächtliche Verschlimmerung möglich. Schmerzqualität variiert (hell/ziehend bei Hypersensibilität, dumpf/drückend bei apikalem Prozess).Dumpf, ziehend, oft diffus im Bereich von Wange, Schläfe, Kieferwinkel. Ausstrahlung in Nacken/Schulter/Ohr möglich. Morgens oft schlimmer (nächtl. Bruxismus), Verstärkung bei Belastung (langes Kauen). Assoziiert mit Parafunktionen (Knirschen/Pressen), Stress. Kaumuskeln oft als „verspannt“ beschrieben.Extrem stark, einschießend, „elektrisierend“, „wie ein Blitz“. Streng einseitig im Versorgungsgebiet eines Trigeminusastes (meist V2/V3). Dauert nur Sekunden, aber Attacken können sich häufen. Oft durch leichte Berührung/Aktivität triggerbar (Sprechen, Kauen, Waschen, Wind) in spezifischen „Triggerzonen“.Dumpfer Druck/Schmerz im Oberkiefer-/Wangenbereich, Jochbein. Oft beidseitig oder seitenwechselnd. Gefühl der „verstopften Nase“, Sekretfluss (nasal/postnasal), Geruchsminderung. Schmerz verstärkt sich typischerweise bei Vornüberbeugen, Hüpfen, Treppensteigen oder Klopfen auf die Wange. Oft im Anschluss an eine Erkältung/Atemwegsinfekt.
Klinischer BefundPathologie am Zahn sichtbar/vermutet (tiefe Karies, große/undichte Füllung, Fraktur, Trauma). Perkussionsempfindlichkeit (+/-), Palpation apikal (+/-). Vitalitätstest auffällig (+/-)! Ggf. Schwellung, Rötung, Fistel.Druckschmerzhafte Kaumuskeln (v.a. M. masseter, M. temporalis, Triggerpunkte). Eingeschränkte oder schmerzhafte Mundöffnung/Lateralbewegung. Ggf. Knack-/Reibegeräusche im Kiefergelenk (nicht immer!). Ggf. Abrasionen an Zähnen, Zungen-/Wangeneindrücke.Neurologischer Status zwischen den Attacken meist unauffällig. Triggerzonen im Gesicht/Mund können identifiziert werden. Sensibilitätsprüfung meist normal.Klopf-/Druckschmerz über der Kieferhöhle (Fossa canina). Ggf. Schwellung der Wange. Nasale Untersuchung (HNO): Geschwollene Schleimhäute, Sekret. Zähne im OK-Seitenzahnbereich oft perkussionsempfindlich (mehrere!), aber reagieren vital auf Sensibilitätstestung!
Diagnostische TestsVitalitätstest (Kälte/elektr.) entscheidend! Perkussion, Palpation. Röntgen (Einzelzahn-PA!) zum Nachweis von Karies, apikaler Parodontitis, Knochentaschen. Testfüllung entfernen. Diagnostische Lokalanästhesie am verdächtigen Zahn sollte den Schmerz (temporär) eliminieren!Systematische Muskelpalpation (Reproduktion des bekannten Schmerzes?). Funktionsanalyse (Bewegungsausmaß, Geräusche). Diagnostische Lokalanästhesie in Muskel-Triggerpunkte kann den Schmerz lindern. Bildgebung (MRT/CBCT) nur bei spezifischer Indikation (Gelenkpathologie?).Diagnose primär klinisch aufgrund der typischen Anamnese. Neurologische Untersuchung/Konsil zum Ausschluss anderer Ursachen. Ggf. MRT des Kopfes zum Ausschluss eines Gefäß-Nerv-Kontakts oder Tumors. Ansprechen auf Carbamazepin unterstützt Diagnose.Röntgen (OPG, Nasennebenhöhlen-Aufnahme, idealerweise DVT/CBCT!) zeigt Verschattung/Flüssigkeitsspiegel/Schleimhautschwellung der Kieferhöhle(n). Vitalitätstest der OK-Seitenzähne entscheidend (+)! Ggf. HNO-Konsil.
Wichtige UnterscheidungFokus auf Zahnpathologie. Reaktion auf dentale Tests (Vitalität!, Perkussion). Effekt der gezielten LA am Zahn?Fokus auf Muskelbefund (Palpation!). Zusammenhang mit Kieferfunktion/Parafunktion. Diffuser Charakter.Fokus auf Schmerzcharakteristik (einschießend!). Triggerbarkeit durch leichte Reize. Streng unilaterale Ausbreitung im Astgebiet.Fokus auf nasale Symptome. Röntgenbefund der Kieferhöhle. Vitalität der Zähne! Beidseitigkeit/Bücken-Provokation.

Wichtige Hinweise & Fallstricke:

  • Eine frühe irreversible Pulpitis kann sehr schlecht lokalisierbar sein und in andere Bereiche ausstrahlen – hier sind wiederholte, sorgfältige Tests entscheidend.
  • Denken Sie bei unklaren Schmerzen im linken Unterkiefer, insbesondere bei kardialen Risikopatienten, immer auch an einen ausstrahlenden Herzschmerz (Angina Pectoris, Herzinfarkt) – Notfall! Fragen Sie nach Begleitsymptomen (Brustenge, Luftnot, Übelkeit, Schweißausbruch).
  • Neuropathische Schmerzen (z.B. Trigeminusneuralgie, aber auch atypische Formen) erfordern eine neurologische Abklärung und spezifische medikamentöse Therapie – zahnärztliche Eingriffe sind hier kontraproduktiv!
  • Wenn trotz scheinbarer „Zahnschmerzen“ keine plausible odontogene Ursache gefunden wird (Zahn vital, Röntgen unauffällig, Perkussion negativ etc.), muss intensiv nach nicht-odontogenen Ursachen gesucht werden!
  • Die diagnostische Lokalanästhesie ist ein mächtiges Werkzeug: Blockiert sie den Schmerz, ist die Ursache wahrscheinlich im betäubten Bereich zu suchen. Bleibt der Schmerz trotz Anästhesie bestehen, liegt die Ursache woanders (oder es ist ein zentraler/neuropathischer Schmerz).

Category: Differentialdiagnose lernen

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